Die Ellenz-Poltersdorfer Gemarkung umfasste ursprünglich auch das heutige Beilstein. Die Stadt Beilstein wurde erst 1309/10 - durch besondere königliche Erlaubnis - zwischen dem Hinteren und Vorderen Beilsteiner Bach im Ellenzer Gericht gegründet. Die Beilsteiner Burg ist hingegen weit älteren Ursprungs. Sie befand sich zunächst im Besitz der Grafen von Are und war möglicherweise einst das administrative Zentrum der Reichsvogtei Ellenz-Poltersdorf. Durch Schenkung des letzten Are-Grafen gelangte sie 1246 an das Erzbistum Köln, das die Herren von Braunshorn mit der Burg und dem zugehörigen Gut Katzwinkel bei Poltersdorf im Rüberberg und dem Hof Fronborn (wahrscheinlich am Fuße des Burgberges) belehnte. Spätestens seit der kaiserlosen Zeit des Interregnums zwischen 1254 und 1273 war das Königsgut fremden Machtinteressen preisgegeben. Auch die königliche Gerichtsgewalt geriet in Verfall. Die Herren von Braunshorn konnten ihre Stellung erheblich ausbauen. Um wieder geordnete Zustände herzustellen verlieh Kaiser Heinrich VII. 1309 seinem Hofmeister Johann von Braunshorn die Hoch- und Niedergerichtsgewalt in Ellenz-Poltersdorf und gestattete ihm zu Füßen seiner Burg im Ellenzer Gericht die ummauerte Stadt Beilstein zu gründen. Die Herren von Braunshorn starben indes 1362 im Mannesstamm aus.
Ihre Erben, die Herren von Winneburg, mussten in einem Vergleich (Eynung) mit dem Kurfürsten und Erzbischof von Trier auf das Gericht Ellenz-Poltersdorf verzichten um wenigstens ihre Herrschaft über Beilstein sichern zu können. Neben Stadt und Burg Beilstein gestand man den Winneburgern nur eine Mitberechtigung am Gemeindewald zu. Zwar wurden durch die Eynung von 1362/63 die Gemarkungen getrennt, Beilstein und Ellenz-Poltersdorf verpflichteten sich aber gegenseitig zu ewigem Schutz und Beistand. Die Weiderechte im Ellenz-Poltersdorfer Gemeindebann auf der Beilsteiner Moselseite wurden noch im 18. Jahrhundert gemeinsam ausgeübt. Die Fähre zwischen den Gemeinden wird erstmals im Ellenzer Schöffenweistum von 1461 erwähnt. Das Fährrecht stand von alters her der Gemeinde Ellenz-Poltersdorf zu. Nach dem Aussterben der Herren von Winneburg übernahmen 1637/1652 die Freiherren und späteren Grafen von Metternich die Herrschaft Beilstein. Die enge wirtschaftliche Verflechtung der Dörfer belegt das Grundbuch von 1720. Danach waren die Grafen von Metternich einer der größten Landbesitzer in Ellenz-Poltersdorf. Grundbesitz hatten hier auch das Karmeliterkloster und die Pfarrkirche Beilstein sowie zahlreiche Beilsteiner Bürger.
(Verfasser: Michael Hermes)